The Hate you Give-Worth the Hype? - Angie Thomas

von hannah

Wer sich nur ein bisschen für Bücher interessiert und sich in den letzten Monaten auf sozialen Netzwerken, wie Instagram oder YouTube aufhielt, hat von dem von Angie Thomas geschriebenen Roman „The Hate You Give“ gehört.

Doch ist der ganze Hype überhaupt gerechtfertigt?

Ich habe das Buch gelesen, um es für Dich herauszufinden.

 

Vorab eine kurze Inhaltsangabe:

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive unserer dunkelhäutigen Protagonistin Starr geschrieben. Starr lebt in zwei Welten. Zum einen in Garden Heights, ein armes, unterprivilegiertes Viertel mit Gangs und vielen Kriminaldelikten, in dem sie mit ausschließlich dunkelhäutigen Menschen lebt. Zum anderen in Williamson, eine Privat-Schule, die hauptsächlich von wohlhabenden „Weißen“  besucht wird. Starr kann diese Welten zunächst gut auseinanderhalten, doch ein schreckliches Ereignis verändert ihr Leben radikal. Sie sieht als einzige, wie ihr Kindheitsfreund Khalil von einem weißen Polizisten grundlos erschossen wird. Bald ist Khalils Tod in allen Zeitungen und überall im Fernsehen zu sehen und er wird schnell als Drogendealer abgestempelt. Starr ist die einzige Zeugin, doch ihre Worte könnten sie und ihre Familie in Gefahr bringen.

Wir verfolgen die Protagonistin zunächst, wie sie mit dem Geschehenem umgeht, ob sie aus Angst leise bleibt und schweigend weiterlebt oder aufsteht, ihre Stimme erhebt und redet. Denn ihre Stimme ist alles was Khalil noch bleibt und auch wenn er nicht mehr da ist, könnte er vielleicht so doch noch etwas Gerechtigkeit bekommen.

 

Das Thema des Buches hat mich anfangs sehr angesprochen, da es von der „Black lives matter“  Bewegung inspiriert ist. (Falls dies Dir kein Begriff ist, solltest Du dich schleunigst darüber informieren!) Diese Bewegung empfinde ich als sehr bedeutend und inspirierend, somit ist für mich alleine die Existenz dieses Buches nennenswert und einzigartig.  

 

Starr ist zunächst ein völlig „normales“  16-jähriges Mädchen, welches sich mit den üblichen Teenager-Problemen herumschlägt: Familie, Beziehungen, Freunde. Doch Khalils Mord ändert alles. Wir begleiten die Protagonistin dabei, wie sie wichtige Entscheidungen trifft, die nicht nur ihr, sondern auch das Leben vieler anderer verändern könnte. Obwohl mir manche Entscheidungen Starrs vorerst als unlogisch und nicht nachvollziehbar erschienen, beschrieb die Autorin die verschiedenen Situationen so, dass ich schnell daran erinnert wurde, welche Privilegien ich eigentlich besitze und in Starrs Situation wahrscheinlich genauso gehandelt hätte. Ich konnte mich immer gut in die verschiedenen Charaktere hineinversetzen. Angie Thomas spricht neben Rassismus und Diskriminierung viele andere für unsere Gesellschaft wichtige Themen an. Von einem Roman in solch einer Art hatte ich zuvor noch nie gehört. Es zu lesen ist schmerzhaft und doch an vielen Stellen lustig. Der Roman ist deswegen sehr traurig, da Khalils Mord ein sehr realitätsnahes Geschehen ist. Gleichzeitig frustrierte das Buch mich des Öfteren, da die Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaft so offensichtlich ist und Minderheiten mehr Gerechtigkeit dringend benötigen!

Was mir an Angie Thomas’ Schreibstil gefällt ist, dass sie viel Slang und bekannte Songs verwendet. Dies macht das ganze Buch sehr authentisch und realistisch. Manche Passagen der 437 Seiten fühlten sich jedoch wie eine halbe Ewigkeit an und ich musste mich manchmal ganz schön aufrappeln weiter zu lesen.

 

So, nun die Antwort auf meine zu Anfangs gestellte Frage:

„Ist es der ganze Hype gerechtfertigt?“

Ja! Auf jeden Fall! Allein die Existenz eines solchen Buches hat den Hype schon verdient. Obwohl mir das Buch nicht zu 100% gefällt, liebe ich, wofür es steht. Es behandelt den leider immer noch existierenden Rassismus auf eine Weise, die uns alle nachvollziehen lässt, was die Menschen in Situationen wie diesen vielleicht fühlen. Obwohl das Buch für jüngere Leser vorgesehen ist, finde ich, jeder, egal welchen Alters sollte dieses Buch einmal gelesen haben! Somit auch Du! Während des Lesens wirst Du viele unterschiedliche Emotionen verspüren, doch diese Emotionen verändern sich nicht nach Zuschlagen der letzten Seite. Es ist eine Geschichte, die Du nicht vergisst. Sie lässt Dich nicht los, dafür ist sie zu real und zu nah an deinem eigenen Leben. Die Geschichte ist auf Grund vieler Dinge schmerzhaft und traurig. Doch eins ist sie nicht: Hoffnungslos.

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