Abgründig - Arno Strobel

von Jonah Brand

Zu Beginn erst einmal ein paar Fakten rund ums Buch:

Der Autor ist Arno Strobel, der 55 Jahre alt und erst seit einigen Jahren als Autor tätig ist. Er arbeitete vorher als IT-Unternehmensberater in Luxemburg. Seine ersten Werke als Autor waren Psycho-Thriller für Erwachsene und das hier vorgestellte Buch „Abgründig“  ist sein erster Jugendthriller. Das Buch enthält 240 Seiten, hat einen Preis von 9,95 € und wurde 2014 vom Verlag Loewe publiziert.

 

Um den Inhalt zu erläutern, werde ich dir zuerst den Klappentext darlegen:                        

                          

Eine Bergtour. Ein Unwetter. Ein Mord.

Eingesperrt auf engsten Raum,

ohne Aussicht auf Rettung,

erkennt man ganz neue Seiten

an seinen „Freunden“.

Manche Seiten sind hässlich...

andere tödlich.

  

Das ganze Buch ist aus der Sicht des Hauptcharakters Tim erzählt. Dieser ist 16 Jahre alt und hat sich für die Ferien bei einem Kletterfreizeit angemeldet. Dort trifft er viele Gleichaltrige, unter anderem auch Ralph. Dieser versucht alle in seinem Alter, darunter auch Tim, dazu zu überreden mit ihm auf eigene Faust die Berge zu erkunden, da das Klettern mit den Jüngeren viel zu unterfordernd und langweilig sei. Alle sind erst zögerlich, doch bald überzeugt sie Ralphs Plan, denn er behauptet immer wieder ein Profi im Klettern zu sein und dass deswegen nichts schief gehen kann. Tim ist der einzige noch Unentschlossene, doch kommt er aus Gruppenzwang und dem Willen, seinen Schwarm Lena besser kennen zu lernen, dann letztendlich mit.

 

Sie wollten ursprünglich in den Bergen eine Hütte von Ralphs Familie aufsuchen, doch dieser weiß den Weg nicht mehr, sagt aber aus Stolz nichts, bis sie sich komplett verlaufen haben und der für die Nacht angekündigte Sturm losgeht. Alle kämpfen sich durch das tobende Unwetter bis sie zufällig auf eine leerstehende Hütte treffen und in dieser bleiben wollen bis der Sturm aufhört. Doch der Sturm hört nicht auf und bald bemerken sie, dass sie kein Essen mehr haben. Außerdem ist ihre Kleidung nass und ihnen ist kalt. Deswegen sind sie so frustriert, dass alle irgendwann nur noch Ralph Anschuldigungen an den Kopf werfen, weil sie der Meinung sind, er sei an der Gesamtsituation schuld. Ralph lässt sich dies aber nicht gefallen, denn er hat noch einen Ass im Ärmel: Er hatte für die Wanderung ein paar Wodkaflaschen eingepackt und schließlich trinken alle diese bereitwillig leer.

 

Am nächsten Morgen wachen die Jugendlichen mit einem Kater und nur wenigen Erinnerungen an die letzte Nacht auf. Nur Ralph fehlt und auf dem Boden befindet sich Blut. Also nehmen alle vorschnell an, jemand hätte Ralph getötet. Da einige Indizien auf den Hauptcharakter Tim deuten, wird er der Hauptverdächtige. Tim gerät ins Grübeln, ob er vielleicht wirklich der Täter sei. In der Vergangenheit hatte er schon einmal beim Schlafwandeln seine eigene Mutter mit einem Messer verletzt. Dies erzählt er nach einigem Zögern auch den anderen, die ihn von da an wie einen  psychisch Kranken behandeln. Endlich hört der Sturm auf und sie machen sich auf den Weg zurück.

 

Da finden sie Ralph, der nur leicht verletzt ist, und dieser erzählt ihnen, er habe sich nur aus Versehen mit einem Taschenmesser in den Finger geschnitten. Dann sei er wegen des Alkoholeinflusses ohne nachzudenken hinaus in den Sturm gelaufen und hingefallen. Danach kommen alle nach Hause. 

 

 

Lies jetzt bitte noch einmal den obigen Klappentext... 

Jetzt frage ich dich: Was passt da nicht? 

 

Genau, da ist eigentlich doch gar kein Mord geschehen. Derjenige, der den Klappentext geschrieben hat, hätte vielleicht mal das ganze Buch lesen sollen. Es ist einfach nur bitter, dass niemand diesen Fehler korrigiert hat, wahrscheinlich nur damit sich dieses Buch besser vermarktet. 

 

Jetzt werde ich mal etwas eigene Meinung einfließen lassen:

Ich fand dieses Buch langweilig. Also nicht so auf die Art langweilig, dass ich es nicht zuende gelesen hätte, sondern, dass ich mir immer wieder wünschte es würde endlich enden und dass der Autor endlich mal einen Schlussstrich zieht. Der Hauptcharakter Tim hat immer so schrecklich lange innere Monologe, dass es einen schon richtig nervt und meistens ist dieses Buch einfach nur eintönig und plätschert so vor sich hin. 

 

Alle Charaktere sind nach bestimmten Stereotypen gerichtet, die man in jedem stinknormalem schlechtem Buch finden kann und bieten nie etwas Neues. Hier nur ein paar Beispiele:

 

#1 Tim, der Hauptcharakter - sehr sympatisch; hat keine besonderen Eigenschaften; perfekt dafür, dass sich jeder mit ihm identifizieren kann

#2 Ralph - das Arschloch, das keiner mag; eingebildet; selbstsicher; führt die anderen

#3 Lucas- „Dick und Doof“  in einer Person; ist quasi #2s Sklave; hat keine eigene Meinung (außer unter Alkoholeinfluss natürlich)

#4 Fabian - der Streber; besserwisserisch; keiner mag ihn

#5, 6 & 7 ein paar Mädchen, damit die Quote stimmt; mehr als Dekor

 

- und das geht immer so weiter...

 

Es hat mich während des Lesens jedes Mal wieder aufs Neue gestört, wie erbärmlich der Autor mehrmals versucht hat am Ende eines Kapitels Spannung aufzubauen. Die meisten Kapitel endeten mit Sätzen wie: „Er irrte sich gewaltig.“ (S. 78) oder „Er ahnte nicht, wie sehr er sich verschätzte.“ (S. 84) und ich fand es schade, dass der Autor so etwas nötig hatte.

 

An dem Cover habe ich nicht so viel zu bemängeln, obwohl ich immer noch nicht weiß, wieso da auch Blitze von unten und von der Seite kommen, aber es muss ja nicht alles einen Sinn ergeben. Jedenfalls war das Cover ansprechend genug, dass meine Mutter es im Buchladen gekauft hat.

 

Das einzige Lob, dass ich dem Autor mal aussprechen will, ist der Name des Buches: Abgründig. Dieses Buch ist einfach in so vielerlei Hinsicht abgründig. Es ist abgründig langweilig, abgründig erbärmlich, abgründig nichts Neues, abgründig unspannnend, abgründig nicht wie im Klappentext, usw...

 

FAZIT: LIES DIESES BUCH NICHT. ES IST ES NICHT WERT.

 

 

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